Flüchtlinge Richtung Europa:

Angela Merkel besucht am 08.02.-2016 Ankara um weitere Gespräche zu führen.

Flüchtlinge Richtung Europa

Flüchtlinge Richtung Europa, Merkel, Erdogan

Flüchtlinge: Das Thema von Merkel – Erdogan in Ankara. 08.02.2016

Wie das gestrige Treffen laufen könnte, meine Gedanken dazu:

(am Beispiel eines ähnlichen Treffens vom 5. Oktober 2015 in Brüssel – EU-Vorgespräche zur Flüchtlingskrise)

Die angeblich internen und geheimen EU- Protokolle erschienen heute auf der Webseite von der türkischen Zeitung Sözcü

Protokol Belege: 1, 2, 3, 4

Teilnehmer:
EU-Rats-Präsident Donald Tusk
EU-Kommissions-Präsident Jean-Claude Juncker
Präsident der Republik Türkei Recep Tayyip Erdogan

Auszug meiner sinngemäße Übersetzung.

Juncker: Wir dachten an 3 Milliarden Euro für 2 Jahre, haben nun aber erfahren, daß der türkische Ministerpräsident Davutoglu 3 Milliarden pro Jahr haben möchte.

Erdogan: Für 2 Jahre 3 oder 6 Milliarden?

Juncker: 3 Milliarden

Erdogan: Falls Sie für zwei Jahre nur 3 Milliarden geben wollen, brauchen wir gar nicht mehr weiter zu verhandeln. In dem Fall öffnen wir die Tore nach Bulgarien und Griechenland, setzen die Flüchtlinge in Busse und schicken sie rüber. Während der Euro-Krise haben Sie Griechenland 400 Milliarden Euro gegeben. Würden wir 3 Milliarden pro Jahr bekommen, so könnten wir ein Teil davon benutzen, in Syrien eine Sicherheitszone einzurichten und auf solchem Wege das Problem zu lösen.

Juncker: Die Türkei hat noch nie offiziell von uns Geld verlangt und hat von sich aus in 4 Jahren 8 Milliarden für Flüchtlinge ausgegeben.

Erdogan: Diese Gelder sind für Aufnahmecamps verwendet worden. Wir nähern uns den Flüchtlingen menschlich. Meine Töchter haben diese Camps besucht und sind weinend zurückgekommen. Wenn wir nicht zu einem Abschluß kommen – was werden Sie machen? Werden Sie die Flüchtlinge umbringen?

Tusk: Wir können die EU für Flüchtlinge weniger anziehend machen; aber das ist nicht das, was wir wollen.

Erdogan: Dann wird die EU mit noch mehr an den Küsten strandenden toten Flüchtlingskindern konfrontiert werden. Das könnten so um die zehn bis fünfzehntausend werden. Wie wollen Sie damit fertig werden? Das Pariser Attentat war eine Folge dieses Elends und dieser Ablehnungspolitik. Diese Menschen sind ohne Bildung; sie können sehr leicht in Europa zu Terroristen mutieren. Wir kämpfen gegen ISIS, PYD und sonstige terroristische Organisationen.

Juncker: Wenn die Schengener Abkommen beendet wird, muß die Türkei auf ein visumfreies Europa verzichten. Für Reisen ins EU-Gebiet müßte die Türkei mit jedem einzelnen Land separate Abmachungen treffen.

Und im Hinblick auf die kommenden Novemberwahlen in der Türkei fügt Juncker noch hinzu:

Bitte beachten Sie auch, daß wir den anstehenden Bericht zur EU-Anpassung mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen noch nicht erstellt haben; weswegen wir sehr viel Kritik in Kauf nehmen mußten. Was die Höhe des Betrags betrifft, so können Donald Tusk und ich uns untereinander noch beraten; allerdings brauchen wir Klarheit. Im Laufe der kommenden zwei Wochen können wir dann neue Themen eröffnen.
Erdogan: Die verspätete Erstellung des Berichtes zu den Beitrittsverhandlungen hätte auf den Ausgang der Wahlen keinerlei Einfluß. Der Bericht an sich ist eine Beleidigung. Wer hat diesen Text entworfen? Wie können Sie mit einem solchen Bericht zu uns kommen? Die Türkei in Ihrem Bericht speiegelt nicht die echte Türkei. Niemals sind Sie zu uns gekommen, um die Wahrheit zu erfahren. Wegen solcher Berichte wollen die meisten türkischen Bürger gar keine EU-Mitgliedschaft mehr. Und trotz unserer Fortschritte hat man keine weiteren Gespräche geführt. Früher lud man uns zu EU-Gipfeltreffen ein; und seit 11 Jahren wollen Sie nicht mehr mit uns zusammen gesehen werden; und seit 5 Jahren gibt es auch keine neuen Verhandlungsthemen mehr.

Juncker: Der Bericht wurde auf Ihren ausdrücklichen Wunsch zurückgehalten; warum sollten wir das sonst so machen und uns unnötiger Kritik aussetzen? Ich dachte immer, Sie wollen mit der EU kooperieren. Allerdings fühle ich mich jetzt etwas betrogen.

Mein Schlusskommentar:

Liebe Leser:
ich erlaube mir den weiteren Gesprächsablauf zu überspringen.  Wie Sie sehen, ist der Ton der Gespräche etwas harsch und enthält subtile sowie gegenseite Vorwürfe, Rechtfertigungen, versteckte Drohungen usw. . Dieser Ton bestätigt schon seit langem meinen Eindruck, daß der Westen Erdogan eine Zeitlang brauchte und ihn nun beiseiteschieben möchte. Ich gehe davon aus, daß man ihn für ein paar Aufgaben noch benötigt und deshalb zwischendurch immer mal wieder einlenkt.

Wir können uns aber schon darauf gefaßt machen, daß innerhalb der nächsten drei Jahre der ehemalige Freund und Partner Erdogan plötzlich – gleich Saddam Hussein und Gaddafi & Co – vom lieben Freund zum bösen Feind mutiert. Der Keim zu einem künftigen Erdogan-Haß in der türkischen Bevölkerung wurde erfolgreich und höchst effektiv bereits mit Gezipark Unruhen vorbereitet und gesät. Wenn die Zeit reif ist, Erdogan vom lieben Freund in den bösen Feind zu verwandeln, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, daß die perfekt manipulierte und vorbereitete europäische und türkische Bevölkerung willig diesen Umschwung mitmacht.

Geniales Konzept, um eigene Interessen durchzusetzen. Jeder kennt das Verfahren; und trotzdem fallen alle Völker und Politiker immer wieder darauf herein.

Mal sehen, wie das Spiel weitergeht. Wir werden es gemeinsam erleben.

Noch etwas zur Kenntnisnahme: Der von mir vor Jahren angekündigte türkische Bürgerkrieg wird heftiger stattfinden als die westlichen Medien darüber berichten werden.

In diesem Sinne: Freuen wir uns auf den weltweit so beliebten Valentinstag heute schon: Ein bisschen mehr Liebe in der Welt kann niemals schaden, oder?

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Herzlichst,

Hellseherin

Ihre Hellseherin  Tedora